Dieses Jahr waren Heraldia und Porcupina endlich wieder auf dem Barockfest in Gotha, und nichts konnte sie stoppen!
Nicht mal, dass Porcupina nach einer OP kein Korsett tragen konnte (Unschöner Exkurs: Mädels, geht zum Mammographie-Screening. So früh wie möglich….) – Empire geht immer, und so hatte ich wenigstens einen Grund, mir endlich mal wieder ein Herren—Kostüm zu nähen. Hier sieht man Heraldia und Porcupina als extemporale Schwestern (gleicher Stoff, andere Epoche):
Am Samstag haben wir Konzerte, Konzerte und nochmals Konzerte mitgenommen. Persönliche Highlights waren das ebenso musikalische wie urkomische Münchhausen-Programm der wie immer genialen Matelots:
Wunderbar war auch das Rosentaler Barock-Ensemble mit Barock-Oboe und der frisch restaurierten Orgel der Schlosskirche von Schloss Friedenstein.
Einfach hinreißend war „Love‘s sweet passion“ ein Tanztheater nach Shakespeare mit Musik aus Purcell‘s Fairy Queen, getanzt vom Ensemble contretem(p)s Berlin – mit Musik von den Matelots.
Zwischendurch konnten wir uns an gutem Wein und exzellentem Whisky gütlich tun, und natürlich haben wir doch wieder was zu Shoppen gefunden (seufz). Wunderbares blaues Uniformtuch, tolles blau beige gestreiftes Leinen und eine vergoldete Uhrkette wechselten also die Beseitzer, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. So sieht das also aus, wenn wir „nicht shoppen“ wollen.
Höhepunkt des Abends war natürlich das diesmal wieder wunderschöne Konzert der Thüringischen Philharmonie Gotha-Eisenach, mit Corelli, Telemann und Gluck, und dannach das fantastische Feuerwerk.
Am Sonntag haben wir uns dann den Rest gegeben, also alles, was noch möglich war. Heraldia trat als Dorothea Sophia von Elmendorf in ihrem neuen Caraco mit passendem Rock aus Seidentaft unters Volk: hier eine mythologische Darstellung von Myconia, Göttin der Pilze:
Porcupina betätigt sich hier als Christian Gottlieb von Elmendorf:
Hier besonders zu beachten: Hosen aus wundervollem gelbem Seidentaft mit kleinem Muster,
genäht nach dem Schnitt von J. P. Ryan, der mich dereinst bei Marmottas Hose schier zum Wahnsinn trieb. Gewonnene Erkenntnise: a) beim zweiten Ma geht‘s besser und b) kein weicher, schwerer, ultrawarmer und ultradehnbarer Wollköper für diese Hose. Und möglichst auch keine starken (wenn auch begrüßenswerten) Gewichtsschwankungen 😉
Besonders unterhaltsam war die Kutschfahrt, bei der wir unseren spontan zuvor erworbenen Wein mitnehmen mussten. Wie wir uns da also von einem Gespann herrlicher Rheinisch-Deutscher Kaltblüter herumkutschieren ließen und dabei unverdrossen unserm Weine zusprachen fand das Volk am Straßenrand doch sehr amüsant, wie es schien.
Am Ende eines langen Tages trafen wir zuletzt ein bitterlich weinendes Prinzesschen an. Als wir sie fragten, was sie bekümmere, schluchzte sie nur um so mehr und ihre Großmutter erklärte uns dass das Trennungschwerz sei, weil die Kleine durchaus nicht nach Hause wollte.
Wir konnten das nachvollziehen.